Nachruf des Dekans
Prof. Dr. Bernhard Breit, Dekan, Fakultät für Chemie und Pharmazie, UFR
Harald Hillebrecht (Lehrstuhl für Anorganische Festkörperchemie) verstarb nach langer schwerer Krankheit, Genesung und dann doch plötzlich und unerwartet am Samstag, den 26. Oktober im Alter von nur 64 Jahren.
Mit Harald Hillebrecht verlieren wir, die Professoren der Chemie, sowie die Fakultät für Chemie und Pharmazie einen hochgeachteten Kollegen, Forscher, begeisterten Lehrer, einen kritischen Geist sowie einen warmherzigen Menschen. Über seinen Verlust sind wir tief betroffen und unsere Gedanken sind auch bei seinen Angehörigen.
Harald Hillebrecht absolvierte 1979 das Abitur am Spohn-Gymnasium Ravensburg. Von 1979 bis 1981 war er Soldat auf Zeit der Bundeswehr in Weingarten. Danach nahm er 1981 sein Studium der Chemie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg auf. 1984 wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen. Seine Diplomarbeit fertigte er 1987 im Arbeitskreis von Prof. Dr. Gerhard Thiele an. Seine Dissertation über Halogenide und Halogenometallate von Molybdän und Platinmetallen schloss er 1991 auch bei Gerhard Thiele an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ab.
Als Postdoktorand ging er an das Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart in die Arbeitsgruppe von Professor Hans Georg von Schnering, wo er von 1991 bis 1993 beschäftigt war. Seine Habilitation im Fach Anorganische Chemie erfolgte 1997 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Hillebrecht folgte 1997 einem Ruf auf eine C3-Professur für Festkörperchemie an die Universität Bonn, die er bis 1999 innehatte. Nach einer anschließenden C4-Professur an der Universität Bayreuth von 1999 bis 2002, kehrte er erneut nach Freiburg zurück, als Inhaber des Lehrstuhls für Festkörperchemie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Die Arbeitsgruppe um Hillebrecht forschte auf dem Gebiet der Festkörperchemie und Materialwissenschaft. Das Hauptinteresse lag dabei auf den Hochtemperatursynthesen, Reaktivität von Metallschmelzen, Struktur-Eigenschafts-Beziehungen, Hartstoffen, intermetallische Phasen und Thermoelektrika.
Er hat an unserer Fakultät massgebliche Impulse gesetzt. So initiierte und trug er den binationalen und bilingualen Bachelorstudiengang Regiochimica in Kooperation mit der Université de Haute Alsace Mulhouse. Darüber hinaus diente er der Fakultät als Dekan sowie jüngst als Studiendekan.
Seine konstruktiven aber auch kritischen Beiträge und Ratschläge werden uns fehlen - auch in diesem Gremium.
Die Fakultät für Chemie und Pharmazie wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.