Sie sind hier: Startseite Nachrichten AK Krossing in Angewandter Chemie: …

AK Krossing in Angewandter Chemie: Unschuldig und stark oxidierend!

Neues Oxidationsmittel als Werkzeug für die präparative Chemie

Die chemische Oxidation, also das gezielte Entfernen von Elektronen aus einem Substrat, repräsentiert eine der fundamentalsten Transformationen in der Chemie, jedoch weisen die meisten gängigen Oxidationsmittel oft Nachteile wie beispielsweise unerwünschte Nebenreaktionen auf.

 

Dem Freiburger Chemiker Marcel Schorpp und Kollegen aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ingo Krossing ist es gelungen ein neues und äußerst stabiles perfluoriertes Radikalkation zu erzeugen. In Zusammenarbeit mit Stephan Rein aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stefan Weber wurde dieses Radikal eingehend charakterisiert. Das neue Reagenz erweist sich als extrem starkes Oxidationsmittel und erlaubt die Synthese bisher nur schwer beziehungsweise unzugänglicher reaktiver Spezies in Standard Laborlösungsmitteln. So beispielweise die Oxidation von Decamethylferrocenium (siehe Abbildung), einer sehr lange bekannten und äußerst stabilen Spezies, zum entsprechenden hochreaktiven Dikation im Beisein von Kohlenmonoxid wie im Fachmagazin „Angewandte Chemie“ berichtet wird.

 

Mit diesem neu beschriebenen Reagenz können viele der eingangs erwähnten Nachteile umgangen werden, da dieses als unschuldiges Oxidationsmittel reagiert d.h. unter anderem das es ausschließlich Elektronen aus dem Substrat aufnimmt und sonst keine weiteren Reaktivitäten zeigt. Durch die im Artikel beschriebene breite Anwendbarkeit ist dieses Reagenz sowohl für (an)organische- als auch elektrochemische oder materialwissenschaftliche Forschungsfragen interessant. Zukünftig wäre beispielsweise die Einbettung in ein Polymer zur Anwendung als Kathodenmaterial für organische Batterien denkbar.

 

Zur Originalpublikation

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.202002768

DOI: 10.1002/ange.202002768

 

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/anie.202002768

DOI: 10.1002/anie.202002768 

 

Kontakt: Marcel Schorpp, Tel.: 0761/203-8716, Mail: Marcel.Schorpp@ac.uni-freiburg.de